Finfluencer genießen bei jungen Leuten zunehmend Vertrauen, wenn es um Geldanlagen geht. Doch neben nützlichen Empfehlungen kursieren auch riskante und fehlerhafte Ratschläge. Die BaFin rät, bei Finanztipps aus dem Internet genau hinzusehen und stets auf verlässliche Quellen zu achten.
Eine aktuelle Umfrage der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zeigt, dass immer mehr Menschen im Alter von 18 bis 45 Jahren ihre Informationen zu Finanzthemen aus den sozialen Medien beziehen. Befragt wurden 1.000 Personen, die in den letzten zwei Jahren in Geldanlagen investiert haben. Mehr als die Hälfte der Befragten betrachtet sogenannte Finfluencer, also Personen, die in sozialen Medien Finanztipps in Form von kurzen Videos geben, als vertrauenswürdige Informationsquelle. Rund 60 Prozent von ihnen sehen diese sogar als gute Alternative zur professionellen Beratung. Ein bemerkenswerter Zusammenhang wurde auch zwischen der Nutzung sozialer Medien und der Investition in Kryptowährungen festgestellt: 43 % der Social-Media-Nutzer haben bereits in Kryptowerte investiert, im Vergleich zu nur 25 % derjenigen, die ihre Finanzentscheidungen nicht aufgrund von Social-Media-Empfehlungen treffen.
Die BaFin sieht den Trend zum Finfluencing allerdings kritisch und rät zur Vorsicht. Zwar finden sich in den sozialen Netzwerken durchaus gute Informationen und seriöse Tipps zur Geldanlage, doch kursieren auch zahlreiche fehlerhafte oder unvollständige Darstellungen. Nicht alle selbsternannten Tippgeber besitzen ausreichendes Fachwissen, ihre Empfehlungen sind oft allgemein und nicht auf die individuelle Situation der Nutzer abgestimmt. Zudem legen Finfluencer häufig nicht offen, wer sie für ihre Tipps bezahlt oder wie viel sie an Provisionen und anderen Einkünften erhalten. Laut BaFin sind sich viele junge Menschen nicht bewusst, dass Finfluencer in der Regel für ihre Ratschläge bezahlt werden.